Mai 132020
 

In guter Gesellschaft sieht sich die Euregio-Bigband. Sie lädt am 29. November – im Umfeld der Nachholtermine des Jazzfestes – zu einem gemeinsamen Konzertabend mit dem Saxofonisten Scott Hamilton ein.

Scott Hamilton

Saxofonist Scott Hamilton steht im Mittelpunkt des Konzerts „Swinging‘ together“, das die Euregio-Bigband am 29. November in der Bürgerhalle veranstaltet. Hamilton wird sowohl mit der Bigband bei einigen Stücken solieren, als auch mit dem Martin Sasse Trio und dem Posaunisten Bert Boeren als Combo auftreten.

Die Euregio Bigband hat viele Jahre versucht, Scott Hamilton, den letzten Weltstar des Swing-Saxofons, für ein Konzert zu gewinnen. Wegen langer Vorlaufzeiten bei gleichzeitig kurzfristigen finanziellen Zusagen des Landesmusikrats NRW ist das bislang gescheitert.

Tickets ab sofort erhältlich

„Wir sind froh, das er uns dieses Jahr zugesagt hat“, so Organisator Ralf Zurloh von der Euregio-Bigband. Tickets sind ab sofort erhältlich beim Touristik Service und per E-Mail unter info@euregio-bigband.de.

Nachdem das letztjährige Konzert ausverkauft war, gehen die Organisatoren erneut von einer großen Nachfrage aus. „Nachdem einige hochkarätige Jazzfest-Veranstaltungen ans Jahresende verlegt wurden, sehen wir unser Event gut eingebettet in einer kompakten Gronauer Jazzreihe, sozusagen in „guter Gesellschaft‘,“ so Zurloh. Zumal Hamilton schon mehrfach beim Jazzfestes aufgetreten ist.

Jazzfan seit der Kindheit

Hamilton wurde 1954 in Providence, Rhode Island, geboren. In seiner frühen Kindheit hörte er viel Jazz durch die umfangreiche Plattensammlung seines Vaters und lernte die Jazzgrößen kennen. Er probierte verschiedene Instrumente aus. Als er ungefähr acht Jahre alt war, hatte er Klarinettenunterricht, der einzige formelle Musikunterricht, den er jemals hatte. Schon in diesem Alter fühlte er sich vom Sound von Johnny Hodges angezogen, aber erst mit 16 Jahren begann er ernsthaft Saxofon zu spielen.

1976 zog er nach New York und bekam über Roy Eldridge einen sechswöchigen Auftritt in Michaels Pub. Eldridge ebnete ihm auch den Weg zur Zusammenarbeit mit Anita O‘Day und Hank Jones. Obwohl es das Ende der alten New Yorker Szene war, waren immer noch viele der Großen aktiv – und Scott Hamilton spielte mit und lernte von ihnen.

Mehr als 40 Alben veröffentlicht

1977 gründete er sein eigenes Quartett, das später ein Quintett wurde. Im selben Jahr hörte Carl Jefferson ihn und begann ihn für sein Concord-Plattenlabel aufzunehmen. Mehr als 40 Alben später nimmt er immer noch für sie auf.

Sein Spiel wurde am besten von Dave Gelly, einem Tenorsaxofonisten und Schriftsteller, beschrieben: „Einem Solo von Scott Hamilton zu folgen, ist wie einem großartigen Gesprächspartner in vollem Gange zuzuhören. Zuerst kommt die Stimme, der unnachahmliche, sichere Klang seines Tenorsaxofons, dann der informelle Stil und schließlich die erstaunliche Geläufigkeit und Beredsamkeit der Jazzsprache.“

Hamilton wurde 2007 bei den Ronnie Scott‘s Jazz Awards als „Ronnie“ für den internationalen Jazz-Saxofonisten des Jahres ausgezeichnet. Kein Wunder, dass er weltweit gefragt ist.

Original von Westfälische Nachrichten